wie sahen wikinger aus

Einblick in das Erscheinungsbild der Wikinger

Wenn wir an Wikinger denken, kommen uns oft Bilder von furchterregenden Kriegern mit imposanten Helmen in den Sinn. Doch wie sahen Wikinger tatsächlich aus? Die Realität ist oft komplexer und faszinierender als viele populäre Darstellungen. Archäologische Funde, schriftliche Überlieferungen und genetische Studien ermöglichen uns heute ein immer genaueres Bild von ihren physischen Merkmalen, ihrer Kleidung und ihrer persönlichen Pflege.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Bild der Wikinger, das wir heute haben, stark von späteren Interpretationen und fiktiven Darstellungen geprägt ist. Die Wikinger selbst waren keine homogene Gruppe, sondern vielfältige Völker, die über weite Teile Skandinaviens und darüber hinaus siedelten. Dennoch lassen sich einige allgemeine Charakteristika ihres Aussehens identifizieren.

Körperbau und Physische Merkmale

Archäologische Untersuchungen von Gräbern und Skelettfunden geben Aufschluss über den durchschnittlichen Körperbau der Wikinger. Männer waren im Durchschnitt größer als ihre Zeitgenossen in anderen Teilen Europas. Schätzungen gehen von einer durchschnittlichen Körpergröße zwischen 1,70 und 1,75 Metern aus, was für die damalige Zeit beachtlich ist. Sie waren oft kräftig gebaut, was auf ein Leben harter körperlicher Arbeit, wie Landwirtschaft, Seefahrt und Kampf, zurückzuführen ist.

Ihre Gesichter waren typischerweise von der Witterung gezeichnet, mit oft ausgeprägten Wangenknochen und kräftigen Kiefern. Studien der Schädelknochen deuten darauf hin, dass sie eine höhere Anfälligkeit für Verletzungen hatten, was auf die kriegerische Natur ihrer Gesellschaft hindeutet. Haut- und Haarfarben variierten, aber hellere Hauttöne sowie blonde bis rotbraune Haare waren verbreitet, insbesondere in den nördlicheren Regionen Skandinaviens. Dunklere Haar- und Augenfarben waren jedoch keineswegs selten.

Beispiele hierfür finden sich in Grabbeigaben, die auf die soziale Stellung und den Lebensstil der Bestatteten schließen lassen. Ein gut erhaltener Wikingerfriedhof in Norwegen beispielsweise enthüllte Skelette, die auf ein Leben voller harter Arbeit, aber auch auf Zugang zu besserer Nahrung hindeuteten.

Kleidung und Schmuck: Praktikabilität trifft Ästhetik

Die Kleidung der Wikinger war primär auf Funktionalität und Schutz vor den Elementen ausgelegt. Sie nutzten hochwertige Naturmaterialien wie Wolle, Leinen und Leder. Männer trugen oft lange Tuniken über Hosen und Strümpfen. Darunter kamen Unterhemden zum Einsatz. Über die Tunik wurde bei Bedarf ein Umhang getragen, der meist mit einer großen Brosche (Fibel) geschlossen wurde. Frauen trugen ebenfalls Tuniken, oft aber in Kombination mit einem längeren Kleid, das über der Tunik getragen wurde und ebenfalls mit Fibeln, oft ovalen Schiffs- oder Tierfibeln, fixiert wurde.

Farben waren wichtig und wurden durch natürliche Farbstoffe erzielt. Rot, Blau, Grün und Gelb waren beliebte Farben. Weiße und naturfarbene Stoffe wurden ebenfalls häufig verwendet. Die Qualität der Stoffe und die Komplexität der Kleidung konnten Hinweise auf den sozialen Status einer Person geben.

Schmuck spielte eine bedeutende Rolle im Leben der Wikinger. Gold, Silber und Bronze wurden für Ringe, Armbänder, Halsketten und vor allem für die bereits erwähnten Fibeln verwendet. Die Motive waren oft von der Natur und der Mythologie inspiriert, mit Darstellungen von Tieren, Vögeln und mythologischen Wesen. Ein besonders bekanntes Beispiel ist der Thorhammer-Anhänger, der als Schutzamulett diente.

Haartrachten und Bartmode

Die Frisuren der Wikinger waren vielfältig und spiegelten sowohl praktische Notwendigkeiten als auch ästhetische Vorlieben wider. Lange Haare waren bei Männern und Frauen üblich, und es gibt Hinweise darauf, dass sie ihre Haare oft flochten oder zu Zöpfen banden, um sie beim Arbeiten oder Kämpfen aus dem Gesicht zu halten. Männer trugen oft auch Bärte, die ebenfalls gepflegt und manchmal sogar geflochten wurden.

Es gibt Berichte, die darauf hindeuten, dass Wikinger großen Wert auf ihre Körperpflege legten. Sie nutzten Kämme aus Knochen oder Geweih und hatten sogar Werkzeuge zur Bartpflege. Dies steht im Kontrast zu dem Bild des ungepflegten Barbaren, das manchmal gezeichnet wird.

Ein interessantes Detail ist die Bemalung von Körper und Haaren. Einige Quellen deuten darauf hin, dass Wikinger ihre Haare mit einer Art Seife aufhellten, um sie heller erscheinen zu lassen. Dies könnte ein Zeichen von Status oder einfach eine modische Entscheidung gewesen sein.

Die Mythologie der Helme und Hörner

Eines der hartnäckigsten Klischees über das Aussehen der Wikinger ist der Helm mit Hörnern. Die Wahrheit ist jedoch, dass es keinerlei archäologische oder historische Beweise dafür gibt, dass Wikinger jemals solche Helme im Kampf trugen. Diese Darstellung stammt wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert und ist eher ein Produkt der romantischen Vorstellung des „edlen Wilden' oder einer theatralischen Inszenierung.

Echte Wikingerhelme, wie die, die bei Ausgrabungen gefunden wurden (z. B. der Helm von Gjermundbu), waren einfache, aber effektive Konstruktionen, oft kegelförmig oder rund mit einem Nasenschutz oder einer Augenmaske. Sie dienten dem Schutz und waren nicht dazu gedacht, Furcht durch dekorative Elemente zu erzeugen. Die Vorstellung von den ge-hörnten Wikingerhelmen ist also ein weit verbreiteter Mythos, der wenig mit der historischen Realität zu tun hat.

Die Popularität dieses Bildes zeigt jedoch, wie stark unsere Vorstellungskraft von solchen Ikonografien beeinflusst wird und wie wichtig es ist, sich kritisch mit historischen Darstellungen auseinanderzusetzen, um zu verstehen, wie sahen Wikinger aus.

FAQ

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